Berichte aus dem Jahr 2013

Die Wanderung zwischen den Jahren (28.12.2013)

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Am Marmorstein gelingen gute Gruppenfotos

Das Wetter am 28.12. war stellenweise nebelig und gelegentlich regnete es. Aber niemand ist ernsthaft nass geworden, weil der Wald einiges abgehalten hat und die Wanderer auch richtig angezogen waren. Dafür war die Strecke interessant und für die meisten auch neu. Der Rundkurs startete an der Saalburg und führte zunächst auf dem Limes-Erlebnispfad in südwestliche Richtung. Organisator Matthias Möbs hatte die Streckenführung so gewählt, dass Steigungen und Gefälle auf das notwendige Maß beschränkt blieben - trotzdem war ein Auf und Ab nicht zu vermeiden, denn die Saalburg liegt 420 Meter hoch, das Ziel, der Herzberg aber 590 Meter, und auf dem Weg dorthin bildete der 620 Meter hohe Eichberg den südwestlichen Wendepunkt.

 

An der Wegstrecke lag das Kleinkastell Heidenstock; zu sehen war das renovierte Fundament des Rechteckbaus, seinen Zweck und die Einbindung in die Organisation des Limes ist auf einer großen Infotafel erklärt, um die sich die Wanderer scharten. Nach zwei Stunden war der Berggasthof auf dem Herzberg erreicht. Für einen kurzen Augenblick wich der Nebel und gab den Blick auf das Rhein-Main-Gebiet frei. An schönen Tagen ist der Fernblick aus dem Gastraum und von der Terrasse wohl atemberaubend. Das Essen und die Getränke wurden rasch serviert, die Portionen standen im Einklang mit dem Kalorienverbrauch einer Mittelgebirgswanderung. Den Herzberg verließen die Wanderer erst, nachdem Aufstellung für die obligatorische Gruppenaufnahme vor dem Aussichtsturm genommen worden war. Die Turmbesteigung fiel wegen des schlechten Wetters aus.

 

Der weitere Rückweg beinhaltete noch einige Höhepunkte. Zu ihnen gehört der Marmorstein, ein wildromantisches Areal mit Felsformationen und knorrigem alten Baumbestand. Allein dieses Gelände ist einen Ausflug wert. Unweit davon und schon in Nachbarschaft des Endpunktes Saalburg stießen die Wanderer an einer Wegegabelung auf eine Säule mit dem frisch vergoldeten Jupiter obenauf. Dieses Bauwerk ist aber nicht auf die Römer, sondern auf Kaiser Wilhelm II zurückzuführen. Nach ca. zwölf Kilometern endete der Rundkurs an der Saalburg. Etliche Teilnehmer haben vor, bei schönem Wetter nochmal den Herzberg oder den Marmorstein zu besuchen.

 

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Wer die Wanderroute genau nachvollziehen will, lädt die Datei auf seinen Rechner und startet mit Doppelklick auf diese Datei Google-Earth (falls installiert)
NABU_Ober_Moerlen_20131228_Herzberg.kml
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Nutzer von Gelände-Navis oder Smartphones (mit dem entsprechenden App) können die Strecke mit Hilfe der gpx-Datei nachwandern.
NABU_Ober_Moerlen_20131228_Herzberg.gpx
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Obsternte abgeschlossen (07.11.2013)

Wir pflegen seit vielen Jahren eine große Streuobstwiese im Naturschutzgebiet Magertriften. Vereinsmitglieder kennen dieses Grundstück auch als Wiese 111. Das Jahr über sind wir dort häufig aktiv: pflanzen Jungbäume, schneiden sowohl Setzlinge als auch Altbäume, halten den Bodenbewuchs im Zaum, und schließlich ernten wir. Das läuft in Dimensionen ab, in denen ein oder zwei Aktive wenig ausrichten können. Das Obst von 152 Bäumen unterschiedlichster Sorten ergibt auch in schlechten Jahren Mengen, die nur mit gründlicher Ernteplanung sinnvoll verwertet werden können. An drei Terminen waren jeweils bis zu 9 Vereinsmitglieder mit dem Schütteln, Sammeln und Abfahren des Fallobsts beschäftigt. Zuvor hatten NABU-Mitglieder schon ihren Eigenbedarf gepflückt oder Fallobst für die Saftpresse gelesen. Die Gelegenheit, unbehandeltes Obst ernten zu können, nutzte auch eine Klasse der Bad Nauheimer Waldorfschule – in kurzer Zeit hatten die vielen Kinderhände ungefähr eine halbe Tonne Obst zusammengetragen. Insgesamt 3,5 Tonnen Äpfel lieferte der NABU Ober-Mörlen an die Keltereien in der Region.

 

Wer Interesse am Thema alte Obstsorten auf Hochstamm hat, ist zu unserem ganztägigen Streuobstwiesenseminar am Samstag, 08.03.2014, eingeladen. Am Nachmittag wird der Schnitt an jungen und alten Bäumen auf der Wiese 111 in mehreren Gruppen geübt werden. Nähere Informationen zu diesem Termin können Sie hier auf dieser Website rechtzeitig nachlesen.

Morgens Natur, nachmittags Kultur (08.06.2013)

so können die Schwerpunkte unseres Vereinsausflugs mit kurzen Worten beschrieben werden. Wenn wir das Wetter an diesem Samstag, 08.06., bewerten, dann war es fast wie ein Sechser im Lotto. In den Monaten davor und den Tagen danach war es schlechter. Also beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Ausflug; aber der Reihe nach: Der vollbesetzte Bus brachte die Ausflügler zunächst nach Flörsheim in die Weilbacher Kiesgruben. Das ist mitten in der Rhein-Main-Region und niemand vermutet dort Sehenswürdigkeiten, welche die Natur betreffen. Wie es dazu kam, erklärten die Gästeführer den in zwei Gruppen aufgeteilten Ausflüglern während der zweistündigen Exkursion: In Weilbach bot sich der ortsnahe Abbau von Kies an, der als Baumaterial in Frankfurt und Umgebung in großer Menge benötigt wurde. Nach der Ausbeutung und einer chaotischen Zwischenphase mit wilden Mülldeponien etc. wurde eine Gesellschaft zur gezielten Rekultivierung gegründet. Unverfüllte Gruben konnten sich im Laufe der Zeit zu Biotopen mit seltenen Pflanzen und Tieren entwickeln. Heute setzt sich das Areal zusammen aus in Betrieb befindlichen Kiesgruben, Naturschutzgebieten und Grünzonen für die Naherholung. Der Rundkurs zeigte diese unterschiedlichen Nutzungen, und die Besucher bekamen Libellen, Frösche, eine Uhu-Unterkunft, eine Uferschwalbenkolonie und Wildesel zu sehen. Nach dem Rundgang trafen sich die Teilnehmer im Restaurant "Zum Wilden Esel" zum Mittagsimbiss. Der war vorbestellt, wurde zügig aufgetragen und von den Ausflüglern gelobt. Wer nun beim Lesen dieser Zeilen meint, Essen und Trinken habe in einem Jägerzaunambiente stattgefunden, liegt falsch. Der Regionalpark Rhein-Main hat an den Weilbacher Kiesgruben ein modernes Besucherzentrum, in das dieses Restaurant integriert ist, und einen 41 m hohen Aussichtsturm errichtet. Wer sich dort aufhält, wird über die Architektur daran erinnert, dass der Flughafen und die Metropole Frankfurt nur ein paar Kilometer entfernt sind.

 

Am Mittag machten wir den Katzensprung von den Weilbacher Kiesgruben nach Wiesbaden, dort stieg eine Gästeführerin zu, die den Busfahrer perfekt durch die Stadt lotste und als Hauptaufgabe die Insassen über Bauwerke mit ihrer Geschichte informierte, an denen wir gerade vorbeifuhren. Typisch für Wiesbaden sind die stattlichen Gebäude aus der Gründerzeit, wie wir sie etwas bescheidener auch aus Bad-Nauheim kennen. Am Fuße des Nerobergs stiegen die Ausflügler in die mit Wasserballast betriebene Standseilbahn um. Die Ober-Mörler Abordnung war immerhin so stark, dass eine Kabine nicht ausreichte. Wegen des großen Andrangs fuhr die Bahn so häufig, dass die Nachzügler nur etwa 6 Minuten später auf der 84 Meter höher gelegenen Bergstation eintrafen. Dort bot sich der Blick über Wiesbaden und Mainz nach Rheinhessen. Ein Wahrzeichen des Nerobergs, die russisch-orthodoxe Kirche, wurde auch im Innern besichtigt. Mit dem Bus ging es anschließend wieder in die Innenstadt zur einstündigen Stadtführung. Ganz Wiesbaden war auf den Beinen oder saß im Straßencafe, und die Ober-Mörler NABU-Gruppe schlängelte sich über die verbliebenen Pfade zu historischen Plätzen (siehe Foto am Kochbrunnen) und typischen Bauwerken der Landeshauptstadt. Doch danach war bis zur Weiterfahrt nach Biebrich individuelle Entspannung angesagt – also ab in das Straßencafe, in die Eisdiele oder zum Weinstand. Am späten Nachmittag dann der Wechsel zum Biebricher Schloss. Der Rhein führte noch Hochwasser, die Uferpromenade war nur teilweise begehbar. Im Schlossgarten fand ein Reitturnier statt, das zum Zuschauen einlud. In den Baumkronen herrschte Unruhe, die Kolonie der freilebenden „Papageien“ (Halsband- und Alexandersittiche) machte mit lautem Gekreische unüberhörbar auf sich aufmerksam.

 

Das Abendessen nahmen die Ausflügler im Gasthaus zum Taunus in Kelkheim-Hornau ein. Die Gaststätte bietet neben der deftigen Kost auch einen hausgemachten Apfelwein an, der in Kennerkreisen ein guten Ruf genießt. Der Wirt ließ es sich nicht nehmen, in einem humorvollen Vortrag über die Entstehung seines Schoppens und die Gepflogenheiten rund um den Obstanbau zu berichten. Trotz honoriger Zeche der Busgesellschaft ist dem Wirt vielleicht aufgefallen, dass wenig Obstbrände geordert wurden. Was er nicht weiß: Traditionell wird während der Heimfahrt vom Organisator der Tour ein Brand aus Ober-Mörler Streuobstbeständen ausgeschenkt, der auch diesmal wieder gut angenommen wurde. Weil alles prima geklappt hat und der Zuspruch gut war, wird der NABU Ober-Mörlen auch im nächsten Jahr wieder einen Vereinsausflug anbieten.

Erfolgsgeschichte Feldholzinsel (14.02.2013)

Zehn Jahre sind es her, dass wir anlässlich des 25-jährigen Vereinsjubiläums in der ausgeräumten nördlichen Feldflur von Ober-Mörlen die Feldholzinsel beim Hinkelstein angelegt haben. Hundsrose, Holunder, wilde Johannisbeere, Hartriegel, Heckenkirsche, Weißdorn, Liguster, Schneeball und Haselnuss wurden damals in einer öffentlichen Aktion gepflanzt, an der sich viele Mitglieder, die Kindergruppe und interessierte Bürger beteiligten. Ziel war es, die Landschaft artenreicher zu gestalten. Feldholzinseln übernehmen dabei die Funktion von Trittsteinen. Das heißt, viele Tierarten wandern bzw. fliegen bevorzugt an Bäumen oder Hecken entlang, freies Feld überqueren sie nur, wenn sie in akzeptabler Entfernung ein Biotop erkennen, das Deckung bietet. Die Büsche sind inzwischen so groß, dass diese Funktion sichtbar erfüllt wird. Nähert man sich der Feldholzinsel, kann es passieren, dass Rehe aus dem Feldgehölz heraus flüchten oder Rebhühner auffliegen. Damit das Gehölz nicht von unten her kahl wird, müssen die Pflanzen ab und zu durch Abschneiden über dem Boden verjüngt werden. Eine vielgestaltige Struktur, Zugangskorridore und innenliegende Freiflächen erhöhen den Wert als Lebensraum, Nahrungsbiotop und Unterschlupf. Darauf kam es uns bei unserem Arbeitseinsatz Mitte Februar an. Der Rückschnitt der Hecken und das Absägen ganzer Sträucher, insbesondere der dornigen Hundsrose, ist schweißtreibend und verletzungsträchtig, aber mit zweckmäßiger Kleidung und Arbeitshandschuhen doch zu bewältigen. Wir gehen davon aus, dass die Feldholzinsel Hinkelstein jetzt fit ist für die nächsten zwei Jahre, nur der Randstreifen muss im Spätherbst gemulcht werden. Ähnliche Aufwände entstehen für zwei weitere von uns betreute Feldholzinseln. Je mehr Aktive an einem Einsatz teilnehmen, um so besser geht die Arbeit von der Hand. Die Termine werden hier im Internet veröffentlicht.